Theresa in Indien

Musik ist die Sprache, die jeder versteht.

Ein erstes Lebenszeichen aus Darjeeling, Indien

Hallihallo, hier mal ein paar Eindrücke von meinen ersten Tagen in Indien :).


Mein Kopf ist noch ganz überfüllt von den vielen neuen Gerüchen, Farben, Eindrücken und Erlebnissen, sodass ich mit dem Verarbeiten fast nicht hinterherkomme.
Nach einer langen Reise von Frankfurt über Dubai und Delhi kamen Lara , Luis (die beide in Darjeeling für die Hayden Hall arbeiten werden) und ich in Bagdogra an. Dort wurden wir abgeholt und fuhren weiter mit dem Auto nach Darjeeling, wo ich bis Ende dieser Woche auch noch wohne, um mich etwas eingewöhnen zu können… Sofern man der Verlockung zu schlafen widerstehen konnte, kam man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: es war einen Fülle neuer Eindrücke, die auf meine Sinne einprasselten – die Hitze, die farbenfrohe Kleidung, das Grün der Landschaft, der gerade für uns Deutsche etwas gewöhnungsbedürftige Verkehr, das permanente Gehupe, die fremde Sprache, die Kühe… weiter ging es dann bergauf, es wurde zunehmend kühler und feuchter; schließlich ist in Indien gerade Monsunzeit.
Angekommen in der Hayden Hall (das ist eine Einrichtung, die genrell „women empowerment“ und speziell „mother and child care“ zum Ziel hat) wurden wir dann auch gleich sehr herzlich von Father Paul, dem Leiter der Hayden Hall und auch der Gandhi Ashram School, in der der ich das kommende Jahr arbeiten werde, begrüßt. Nach einem ersten indischen Abendessen mit Reis und Dhal (Linsen) habe ich erstmal Schlaf nachgeholt. Die nächsten Tage waren angefüllt mit Eintauchen in die indische Kultur hier in den Hills: man begrüßt sich hier mit vor der Brust aneinander gelegten Händen und einem freundlichen „Namaste“ und Zustimmung bzw Aufmerksamkeit wird durch Kopfwackeln kommuniziert. Auch kamen wir schon in den Genuss der indischen Küche: zwar wurde gerade in Bezug auf die Schärfe noch sehr Rücksicht auf unsere weißen Geschmacksknospen genommen, aber das hier übliche Essen mit der Hand haben wir schon so gut wie verinnerlicht. Stück für Stück kommen auch täglich ein paar neue Brocken auf Nepali dazu – momentan ist hier einfach alles noch sehr „amboo“ (ein Ausdruck des Erstaunens) für mich. Es ist alles noch so neu und aufregend und ich komme mit dem Schauen und Nachfragen gar nicht hinterher.
In den paar Tagen hier hat sich aber dennoch schon ein gewisser Alltag eingestellt. Der Tag beginnt um neun mit einer ungefähr fünfzehnminütigen Morgenandacht, bei der alle Mitarbeiter zusammenkommen und gesungen und gebetet wird. Den Vormittag habe ich dann mit Luis meist im Creche verbracht. Creche ist hier quasi die Vorstufe zum Kindergarten. Dort haben wir Ball gepielt, gesungen und mit den Kindern Spaß gehabt. Nachmittags haben wir entweder beim Streichen der Bibliothek geholfen oder Darjeeling ein bissschen erkundet.

Beim Verschönern der Bibliothek…


Eher abschreckend war dann allerdings die indische Bürokratie für uns. Schon in Deutschland bei der Beantragung des Visums gab es gewisse Schwierigkeiten. Aber auch die Registrierung hier in Indien war nicht einfach: erstmal musste nochmal ein Onlinformular ausgedruckt werden, das wir dann zusammen mit dem Pass und einer Unmenge weiterer Dokumente zur Behörde brachten. Dort ging es dann für einige Zeit umständlichst auf Nepali hin und her, eine Unterschrift musste gegeben werden, nochmal eine Diskussion und dann schließlich durften wir wieder gehen. Mindestens genauso kompliziert war es, an eine indische SIM-Karte zu kommen…
Insgesamt fühle ich mich hier sehr wohl. Und auch wenn vieles nicht den deutschen Standards entspricht, vermisse ich nichts. Ganz im Gegenteil entstehen daraus sehr schöne Erfahrungen. So war es gestern Abend an der Zeit, mal ein bisschen Kleidung zu waschen – Handwäsche natürlich :). Wir saßen also zu dritt über die Eimer gebeugt in unserem Zimmer und prompt fiel der Strom aus. Weiter ging es also im Dunkeln (auch nicht schlecht – sieht man den Schmutz nicht so…;) ). Normalerweise bin ich ja jetzt nicht so der Fan von Hausarbeit, zusammen hat es dann aber doch echt Spaß gemacht.


Ende dieser Woche geht es für mich dann weiter nach Kalimpong an die Gandhi Ashram School. Ihr werdet also sicher bald wieder von mir hören! 🙂

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